Regionalplan-Entwurf OWL

Stellungnahme der Rahdener GRÜNEN zum Regionalplan-Entwurf OWL

  • Erholung (lärmarme naturbezogene Erholungsräume)

Lärm gilt als eines der größten Umweltprobleme und wird von vielen Menschen als störend empfunden. Als einziges Gebiet im Kreis Minden-Lübbecke mit herausragender Bedeutung ist eine Fläche in Rahden dargestellt. Als Hauptverursacher von Lärm gilt der Straßenlärm, die Rahdener GRÜNEN fordern daher, dieses Gebiet mit einem besonderen Schutzstatus für die zukünftigen Nutzungsplanungen zu berücksichtigen.

  • Biotopverbundflächen

Die durch das Gebiet der Stadt Rahden fließenden Gewässer der Großen Aue, der Kleinen Aue, dem Großen Diekfluss, der Braune Aue und der Wiekriede, sollten als Grundlage für eine lineare Biotopvernetzung dienen. Bei der Großen Aue ist dies weitgehend gelungen. Was wir dringend fordern, ist eine Biotopvernetzung der völlig isolierten, in einer intensiv genutzten Landschaft gelegenen Naturschutzgebiete wie der Schnakenpohl, das Weiße Moor, der Osterwald und das Karlsmoor. In allen Gebieten gibt es eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die auf der Roten Liste stehen.

  • Flächenverbrauch

Die geplanten Erweiterungen von Siedlungs-bzw. Gewerbegebieten von insgesamt 130,6ha für eine kleine Stadt wie Rahden sehen wir kritisch und als überdimensioniert an. Der im Textteil ermittelte Bedarf für den ASB (allgemeiner Siedlungsbereich) als Wohnbauflächen von 12ha und für Wirtschaftsflächen von ca. 24ha wird hier um mehr als das Dreifache übertroffen. Mit einer größeren Planungsflexibilität ist das auch nicht mehr zu begründen. Der von der Bundesregierung anvisierte Flächenverbrauch von max. 30ha/Tag - für NRW würde das circa 5ha/Tag bedeuten – kann so nicht erreicht werden, denn zurzeit ist es ungefähr das Doppelte. Vorrangig für die Rahdener GRÜNEN ist die Nutzung von brachliegenden gewerblichen Objekten und bei Bedarf eine moderate Erweiterung der vorhandenen Gewerbegebiete. Ein weiteres neues Gewerbegebiet an der Osnabrücker Straße lehnen wir grundsätzlich ab. Ein zusätzliches Gewerbegebiet an dieser Stelle würde neben den enormen Kosten für eine komplette neue Infrastruktur, eine weitere Zerstückelung der Landschaft und eine weitere Belastung der umliegenden Bebauung bedeuten.

Weiterhin fordern wir die Streichung der im Regionalplan-Entwurf dargestellten Trasse der Süd-Umgehung. Hierbei handelt es sich um eine völlig überholte Planung aus einer Zeit in der Klimawandel und Flächenverbrauch noch keine Rolle spielten. Unabhängig davon würde die Trasse einen erheblichen Eingriff in die Landschaft bedeuten und zu mehr Lärmbelästigung führen.

  • Wasser

Die in der Vergangenheit erfolgten Maßnahmen an den Fließgewässern, wie kanalartiges Profil, Tieferlegung und Begradigung haben zu einem immer schnelleren Abfluss und zu einem ökologischen Verlust geführt. Die Folgen dieser schweren Eingriffe in den natürlichen Wasserhaushalt haben wir in den letzten Jahren für alle sichtbar erlebt. Hier gilt es, mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie kann hierfür eine Grundlage sein. In Rahden ist nach über zwanzig Jahren noch keine Maßnahme zur ökologischen Verbesserung erfolgt. Zur Erinnerung: Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich verpflichtet für einen guten ökologischen und chemischen Zustand ihrer Oberflächen- und Grundwässer zu sorgen. Die Gewässerqualität im Einzugsgebiet der Großen Aue wird als schlecht bezeichnet. Die Rahdener GRÜNEN fordern in diesem elementar wichtigen Bereich dringend Maßnahmen, die zu einer Verbesserung führen.

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