Pressemitteilung: Insektenatlas

Die Rahdener GRÜNEN geben allen interessierten Menschen die Gelegenheit sich mit dem Thema Insekten zu befassen. Hierzu stellen sie den neuen Insektenatlas auf ihrer Homepage als Download zu Verfügung.

Herausgeber ist die Böllstiftung, der BUND und Le Monde diplomatique. Einige Exemplare sind auch bei den Rahdener GRÜNEN in Papierform erhältlich. insektenatlas2020 cover
Würden wir sie zählen, so kämen auf jeden Menschen dieser Erde rund 1,4 Milliarden Insekten aus geschätzten 5,5 Millionen unterschiedlichen Arten. Es gibt eine schier unvorstellbare Menge und Vielfalt an sechsbeinigen Tieren, mit denen wir unsere Welt teilen. Manche Exemplare sind für Menschen wunderschön, andere fast gruselig. Insekten fliegen, krabbeln, buddeln und beißen. Sie sind Künstler des Versteckens und sie sind in fast jedem Ökosystem dieser Welt zu Hause.
Trotzdem sind sie massiv bedroht. Es mag an dieser unerschöpflich scheinenden Masse liegen, dass das Ausmaß der Gefahr viel zu lange kaum Beachtung fand. Oder daran, dass eine langfristige Forschung darüber, wie sich ihre Bestände entwickeln, kaum vorhanden ist. Gerade auf der südlichen Welthalbkugel sind Langzeitstudien Mangelware.
Dabei ist ein sehr großer Teil der Pflanzenwelt auf die fleißige Bestäubung der Insekten angewiesen. Bienen besuchen etwa zehn Millionen Pflanzen, um Nektar für ein halbes Kilo Honig zu sammeln. Außerdem räumen Insekten unsere Welt auf. Sie zersetzen Dung und abgestorbene Pflanzen oder Tiere. Auf diese Weise verbessern sie die Qualität unserer Böden.
Die industrielle Landwirtschaft mit immer größeren Feldern, Pestiziden und monotonen Landschaftsstrukturen stellt eine der größten Bedrohungen für Insekten dar. Deshalb führt kein Weg daran vorbei: Beim Schutz der Insekten muss die Landwirtschaft Teil der Lösung werden, auch um der Landwirtschaft selbst willen. Denn sie braucht die Insekten.
Schon beim Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro hat sich Deutschland dem Schutz der Biodiversität verpflichtet. Aber es ist nichts passiert. Dabei hätten die Bäuerinnen und Bauern eine Politik verdient, die die richtigen Anreize für die Zukunft setzt. Insektenschutz zahlen wir nicht an der Ladenkasse, Insektenschutz wird nicht entlohnt. Genau das muss aber passieren, am besten indem die EU die fast 60 Milliarden Euro jährlich, mit denen sie die europäische Landwirtschaft unterstützt, zielgerichtet für eine Insekten-, klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft einsetzt.

Winrich Dodenhöft

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